Willkommen liebe Gartenfreunde, Saatgutrebellen, und Vielfaltliebende.
Seit 2016 findet das Saatgutfestival SamenPunk in Bamberg statt. Inspiriert durch Saatgutfestivals in Nürnberg und Iphofen haben wir uns mit Herz an ein Bamberger Fest gemacht, um den Gedanken so weit wie möglich zu verbreiten. Bamberg eignet sich als Ort für diese Thematik schon deshalb sehr gut, weil die Stadt auf Jahrelange Gärtnertradition zurück blicken kann.
Warum noch ein Saatgutfestival?
Ein Samen dient dazu eine neue Pflanze hervorzubringen. Der Mensch hat in dieses System eingegriffen. Zunächst um einen höheren Ertrag und größere Resistenzen gegen Krankheiten zu erzielen, um die wachsende Weltbevölkerung besser ernähren zu können.
Seit der Industrialisierung machen Politik und Wirtschaft die Landwirte mit Hochleistungssaatgut, anders bezeichnet auch als Hybride, abhängig. Denn dieses Saatgut kann oft nicht weiter vermehrt werden, oder hat andere Eigenschaften als die Eltern Samen – und muss damit jedes Jahr neu gekauft werden. In Kombination mit Dünger, Pestiziden und Maschinen enfernte sich die Landwirtschaft nach und nach von einem achtsamen Umgang mit Pflanze, Tier und Mensch.
Über die Hälfte des Welt-Saatgutmarkts ist bereits in der Hand der drei Unternehmen Bayer/Monsanto, Dupont und Syngenta. Laut einer Schätzung der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen sind im 20. Jahrhundert bereits 75 Prozent der Sorten vernichtet worden. Die Folge ist, dass immer weniger Sorten, die immer weniger Firmen gehören, einen immer größeren Teil der Welternährung ausmachen.
Saatgut ist Kulturgut – wir möchten es bewahren – schützen – tauschen – verbreiten – ernten und genießen!
Wir möchten die Wertschätzung für unsere begrenzten Ressourcen, den Erhalt der (Sorten)Vielfalt, die Bewusstheit für den Anbau gesunder Lebensmittel und eine Liebe für die Kooperation mit unserer Natur und ihren Lebewesen wecken und weiter gedeihen lassen.